Kinderschutz-Zentren sind Beratungsstellen für von Gewalt betroffene Kinder, Jugendliche und Familien. Dazu gehören sexualisierte, körperliche, psychische Gewalt und emotionale Vernachlässigung, Partnerschaftsgewalt sowie alle sonstigen Formen der Kindeswohlgefährdung.

Die Angebote und Leistungen der Kinderschutz-Zentren werden von verschiedenen Gruppen in Anspruch genommen: Neben den Kindern, Jugendlichen und Eltern selbst sind es Fachkräfte aus Institutionen der Kinder- und Jugendhilfe, der Eingliederungshilfe, dem Gesundheitswesen, der Bildung und anderer Arbeitsfelder, die täglich mit Kindern und Jugendlichen arbeiten.

Gemeinsame Standards.

Alle Kinderschutz-Zentren verpflichten sich zu gemeinsamen Qualitätsstandards. Wer sich an die Fachmitarbeiter*innen vor Ort wendet, genießt eine vertrauliche Beratung, bei Bedarf auch anonym. Die Beratung ist in der Regel kostenfrei. Sie arbeiten nur dann mit anderen Einrichtungen zusammen, wenn alle Beteiligten dazu die Erlaubnis erteilen. Eine Ausnahme stellt begründete Vermutung einer Gefährdung des Kindeswohls dar. In diesem Fällen werden die Beteiligten darüber informiert, dass das Jugendamt hinzugezogen werden muss.

Was die Kinderschutz-Zentren darüber hinaus anbieten, erfahren Sie hier:

• Beratung und Therapie für Eltern, Kinder und Jugendliche
• Akute Krisenintervention in eskalierten Konfliktlagen
• Fachberatung gemäß der §§ 8a, 8b SGB VIII und §4 KKG
• Praxisbegleitung und Supervision für Facheinrichtungen
• Fort- und Weiterbildungsangebote in der jeweiligen Region
• Informationsveranstaltungen zum Thema Kinderschutz

Außerdem bieten die Kinderschutz-Zentren regional spezifische Angebote, wie:

• Frühe Hilfen
• Therapeutische Gruppenangebote für Kinder, Jugendliche und Eltern
• Wohngruppen
• Begleitung bei der Entwicklung von institutionellen Schutzkonzepten

Kinderschutz-Zentrum werden.

Jeder freigemeinnützige Träger von Kinderschutzeinrichtungen kann Mitglied in der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren e. V. werden. Als Bedingung für die Aufnahme gelten die Qualitätsstandards der Kinderschutz-Zentren. Das Verfahren durchläuft anschließend mehrere Stufen.

Sie erfüllen die Grundvoraussetzungen und unterstützen die Zielsetzungen und Haltungen der Kinderschutz-Zentren? Dann können Sie Ihr Interesse an einer Mitgliedschaft unserer Bundesgeschäftsstelle mitteilen. Im Aufnahmeverfahren lernen wir Sie und Sie uns kennen. Verläuft dieser Teil erfolgreich, spricht der Vorstand eine Empfehlung vor der Mitgliederversammlung aus. Zuvor reichen Sie einen offiziellen Aufnahmeantrag ein, der spätestens vier Wochen vor der nächsten Mitgliederversammlung bei uns eingegangen sein muss. Auf der Versammlung stellen Sie sich, Ihre Institution, Ihre fachliche Arbeit und Ihre Motivation vor. Eine Abstimmung der Mitglieder entscheidet dann, ob Sie in die Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren aufgenommen werden.

Wichtig für uns: Die Beteiligung in den Gremien der Bundesarbeitsgemeinschaft der Kinderschutz-Zentren. Die Fachkräfte Ihrer Einrichtung sollen aktiv mitgestalten – denn Die Kinderschutz-Zentren können sich nur dann weiterentwickeln, wenn sich die Personen vor Ort einbringen. Für mehr Informationen werfen Sie einen Blick in unsere Satzung.